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Wie kann Gott soviel Leid zulassen?

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Mit dieser Frage beschäftigte sich Hugo Stamm auf seinem Blog am 19. November 2013. Er nimmt darin Bezug auf eine Radiosendung über den Sinn des Glaubens. Stamm schreibt:

Wie fast immer, wenn Gläubige und Nichtgläubige verbal streiten, tauchte mehrmals die Frage der Theodizee auf. Und wie meistens gerieten die Gläubigen, diesmal vor allem Bischof Hofmann, in die Zwickmühle, wenn sie mit unbequemen Fragen konfrontiert wurden: Wie lässt sich das Leid auf der Welt angesichts eines liebenden Gottes erklären? … Das Gegenargument von Bischof Hofmann: Gott hat dem Menschen den freien Willen gegeben. Er bemühte somit die Standardantwort aller Gläubiger, die das Elend aus religiöser Sicht nur schwer erklären können.

Dieser Post ist eine Antwort auf Hugo Stamms Frage Wie kann Gott soviel Leid zulassen? und zeigt, auch wenn die Frage ohne Zweifel schwierig zu beantworten ist, dass Leid auf der Welt keinesfalls ein Beweis für die Nichtexistenz Gottes ist. Mir ist bewusst, dass sich die Frage der Theodizee nicht abschliessend in einem kurzen Bericht behandeln lässt und dass noch viel mehr gesagt werden müsste. Doch hier meine Antwort:

Für einmal muss auch ich, als überzeugter Christ und Theologe, Hugo Stamm recht geben. Die Frage der Theodizee mit dem freien Willen des Menschen zu beantworten ist nicht nur unbefriedigend, sondern auch unbiblisch. Während es keine Frage ist, dass viele Menschen aufgrund ihrer eigenen, unvernünftigen Entscheidungen leiden, gibt es doch zahlreiche Menschen in der Welt, die ernorme Leiden ertragen, für die man sie wohl kaum verantwortlich machen kann. Ich denke zum Beispiel and die Opfer von Naturkatastrophen, wie kürzlich in den Philippinen; Opfer von Unfällen, die sie selber nicht verursachten; Menschen, die unter Krankheiten leiden, die nicht durch ihren Lebensstil entstanden sind; Angehörige, von all diesen Menschen.

Die Bibel macht klar, dass Gott souverän ist und nichts seinem Willen widerstehen kann (zum Beispiel Hiob 42:2, Jesaja 46:10). Und auch wenn dies viele Christen nervös macht, sagt die Bibel, dass Gott Unheil schafft (Jesaja 45:7) und Unglück bewirkt (Amos 3:6).

Die Frage der Theodizee ist nur unlösbar wenn wir glauben, dass Gottes höchstes Ziel unser Wohlergehen ist. Um ein höheres Ziel zu verfolgen, lassen auch wir Leid zu. Als Eltern, zum Beispiel, lassen wir Leid zu damit unsere Kinder lernen und später vor grösserem Leid bewahrt bleiben. Oder als Nationen opfern wir Menschen im Krieg, um mehr Opfer zu vermeiden. Obwohl wir nicht alle Absichten Gottes erkennen können, hat er uns in der Bibel doch offenbart, was sein höchstes Ziel für die Menschen ist: Gott zu kennen.

Anstatt Gott in Frage zu stellen, sollte uns Leid daran erinnern, dass wir in einer gefallenen Welt leben (d.h. nach dem Sündenfall in 1. Mose 3), dass wir als Menschheit in Rebellion gegen einen heiligen Gott stehen, und dass unser Leben nicht in unseren eigenen Händen ist. Anstatt Gott anzuklagen, sollten wir erkennen, dass wir es sind, die zu recht angeklagt sind und den gerechten Gott um Vergebung bitten.

Anstatt zu fragen wie ein völlig guter Gott Leid zulassen kann, sollten wir uns vielmehr fragen warum es so vielen von uns so gut geht. Wir sollten uns fragen weshalb ein allmächtiger und heiliger Gott nicht mehr Unheil über Geschöpfe bringt, die seinen Namen verfluchen, sondern nicht müde wird Menschen zu suchen, ihnen neues (ewiges) Leben schenkt und ihnen sogar das Recht gibt, Kinder Gottes zu werden (Johannes 1:12).



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